Abschlusserklärung 2006
Wasser – ein Menschenrecht
Abschlusserklärung des Seminars ECOMUJER 2006
“ Die Welt hat genug für die Bedürfnisse aller, aber nicht genug für die Habgier einiger weniger“
Vom 6 bis 8. März 2006 versammelten sich in Kuba, in der Pädagogischen Hochschule von Pinar del Rio Frauen aus Kuba, Mexiko, Bolivien, Finnland und Deutschland zum 6. Seminar ECOMUJER 2006 “ Wir wollen unser blaues Gold bewahren „.
In 4 Hauptvorträgen, 2 Arbeitsgruppen mit Kurzvorträgen und Diskussionen haben wir uns mit der Wasserfrage beschäftigt, wir haben die Situation in unseren Ländern und global reflektiert und wir müssen feststellen:
- Ein Fünftel der Weltbevölkerung hat schon heute keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser
- laut Angaben der UNO müssen 4 Millionen Menschen sterben, da sie verseuchtes Wasser zu sich nehmen. Täglich sterben Kinder an den Folgen von Krankheiten, die durch verseuchtes Wasser verursacht werden.
- Die Hälfte der Meere und großen Flüsse auf unserem Planeten ist verschmutzt
- In vielen Ländern sind es die Frauen die kilometerweit täglich laufen um Trinkwasser zu finden.
- Konflikte und Kriege werden in vielen Regionen der Welt durch die Wasserfrage verschärft so auch der palästinensisch- israelische Konflikt
Was sind die wesentlichen Ursachen für diese Situation?Der Zugang zu Wasser ist kein Menschenrecht, sondern ist zu einer Ware geworden.Den massivsten Angriff auf das Konzept einer allgemeinen Daseinvorsorge, wozu auch das Wasser gehört stellt GATS ( General Agreement on Trade and Services) da. Die großen transnationalen Konzerne kontrollieren den Zugang und die Verteilung von Wasser und die Abwassersysteme und bestimmen so die hohen Preise für Wasser und alle Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Versorgung und Entsorgung von Wasser.
Wir stellen fest, fordern und beschließen:
- Es gibt genug Wasser auf unserem blauen Planeten für alle Menschen
- Gemeinsam müssen wir friedliche Lösungen in der Wasserfrage suchen und finden
- Die Privatisierung und Kommerzialisierung des Wassers sind keine Lösung
- Alle Menschen haben das Recht auf freien Zugang zu sauberem Trinkwasser
- Die Verschwendung von Wasser muss gestoppt werden
- Der Schutz aller Gewässer muss durchgesetzt werden
- Umwelterziehung muss integriert sein in allen Bereichen und auf allen Ebenen von Bildung und Erziehung
- Frauen müssen regional und international in alle Fragen, Entscheidungen und Maßnahmen die Wasser betreffen gleichberechtigt einbezogen werden
Mit vereinter Kraft können wir den Wasserreichtum erhalten, partizipierende Demokratie schaffen und damit Frieden.
Pinar del Rio, 8. März 2006 Internationaler Frauentag