Proteste gegen Weltwasserforum
Das 5. Weltwasserforum in Istanbul vom 16.-22. März 2009 startet mit Protesten „drinnen und draußen“.
Die Eröffnung des 5.Weltwasserforum wurde „drinnen und draußen“ begleitet von friedlichen Protesten. 17 türkische Aktivistinnen aus Umweltbewegungen, Gewerkschaften und linken Parteien wurden bei einer Demonstration vor dem Eingang verhaftet. An den Protesten nahmen auch zahlreiche VertretInnen aus Afrika, Lateinamerika, Canada, USA, Indien, Philippinen und verschiedenen europäischen Ländern teil. Auf türkisch und englisch forderten wir laut, dass Wasser ein Menschenrecht ist und nicht privatisiert werden darf – eine Forderung für die die Wasserbewegungen in allen Kontinenten eintreten. Fast zeitgleich zu den Verhaftungen draußen, wurden drinnen bei der offiziellen Eröffnungsveranstaltung zwei Umweltschützerinnen von der NGO „International Rivers Network“ mit Sitz in Berkeley, USA festgenommen, als sie ein Transparent hochhielten „No Destructive Dams“ (Keine Staudämme, die zerstören). Mit den Polizeieinsätzen wird das Motto des WeltWasserforums “ Gräben überbrücken“ schon am Eröffnungstag zur Farce!
Das Weltwasserforum will sich den Anschein geben, als sei es eine UNO-Veranstaltung, aber das ist es keineswegs. Es vertritt vor allem die Interessen der großen Wasserkonzerne – eine Form von Marketingveranstaltung der Wasserprivatisierungslobby. Es wurde 1996 vom Weltwasserrat (World Water Council) gegründet. Ihm gehören 300 Vertreter aus Wirtschaft, Ministerien, Wissenschaft, internationale Finanzorganisationen, der UN und lokalen Regierungen an. Zu den Gründern gehören auch Vorstände von multinationalen Konzernen wie z.B. Suez – ein Vorreiter bei der Privatisierung von Wasser weltweit.
Am Wochenende vor der Eröffnung fanden schon Demonstrationen und Kundgebungen in Istanbul statt. Das offizielle Wasserforum wird die ganze Woche begleitet von Gegenforen und Alternativveranstaltungen, die von zwei türkischen Bündnissen(alternatifsuforumu und suplatformu ) seit Monaten vorbereitet wurden in Zusammenarbeit mit internationalen Vertreterinnen aus der Wasserbewegung, Umweltinitiativen und Gewerkschaften.
Beim Alternativen Wasserforum, das vom 20-22. März in der Bilgi University Santralistanbul Campus, E1 stattfinden wird, hat EcoMujer einen Internationalen Workshop mitorganisiert unter dem Motto „Frauen und Wasser“, Sonntag von 13.30 bis 16.00 Uhr.
Das genaue Programm ist zu finden unter
Weitere Infos zu den Gegenveranstaltungen zum 5. Weltwasserforum gibt es unter
und unter
Monika Schierenberg aus Istanbul