„Comida excelente“ – Setzlinge und Schüler_innen – gemeinsam wachsen
Ein kubanisches Pilotprojekt zur Verbesserung der Ernährung
Die Schule „Centro Eberto Palanco“ liegt im Viertel „Pueblo Nuevo“, einem Neubauviertel mit Plattenbauten am Rande der Gemeinde Consolación del Sur im Westen Kubas..
Seit Februar 2014 passiert hier richtig was: Nachbar_innen staunen über Beete mit Kräutern und Heilpflanzen, Salaten und einheimischen Gemüsesorten. Die fleißigen Gärtner_innen sind zwischen 6 und 12 Jahre alt und bauen hier ihr eigenes und gesundes Essen an.
Im Stadtteil wohnen viele nicht erwerbstätige Frauen, von denen einige alleinerziehende Mütter sind.
Bisher wurde in der Schule kein Mittagessen angeboten. Im Wohngebiet gibt es noch Probleme mit der öffentlichen Wasserversorgung.
„Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass wir bereits in so kurzer Zeit zweimal ernten. Zumal der Boden karg und nährstoffarm ist“, staunt Rosa Hernandez Acosta, die das Projekt in Kuba mit Frauen von EcoMujer – einem internationalen Frauenumweltprojekt – mit initiiert hat.
Auf dem Schulgelände von 500 qm entsteht ein neuer Schulgarten mit Obstanbau. Der karge Boden wird mit Methoden der Permakultur, die in Kuba lange Tradition hat, aufgelockert und fruchtbar gemacht.
Gemeinsam mit Eltern und Schüler_innen sollen weitere Beete eingefasst und angelegt werden. Der schon bestehende Teil des neuen Gartens trägt bereits einen kleinen Teil zur direkten Versorgung der Schüler_innen bei.
„Inzwischen profitieren auch der benachbarte Kindergarten und eine nahegelegene Tabakfabrik von der besseren Nahrungsmittelvielfalt. Das bedeutet für alle eine reichhaltigere und gesündere Ernährung. Durch die praktische Mitarbeit von Kindern, Eltern, Lehrenden und Studierenden haben darüber hinaus alle die Möglichkeit, einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu lernen und damit einen konkreten Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung zu leisten.“, so Reina Maria Rodriguez Garcia, Dozentin an der Pädagogischen Hochschule in Pinar del Rio und wissenschaftliche Leiterin des Projektes.
Auch an den bewussten Umgang mit Wasser wurde gedacht. Das gesammelte Regenwasser wird für die Bewässerung der Pflanzen genutzt. Die Setzlinge stammen von „agricultura cubana“, der kubaweiten Bewegung für Stadtgärten, die Erde, Pflanzen und Know-how zur Verfügung stellt.
Der Startschuss für das Projekt fiel im Januar 2014 mit einer kleinen Pflanzaktion. Die Idee hatten kubanische Frauen von EcoMujer in Kuba. Seitdem konnten bereits erstaunlich große Fortschritte erzielt werden. Alle Initiator_innen, Mitarbeiter_innen, Schüler_innen und Helfer_innen haben sich über die Auszeichnung „excelente“ (2014) für ihre Einrichtung gefreut.
„Wir sind richtig stolz auf diesen Preis. Alle Schüler_innen, alle Lehrenden und Nachbar_innen haben tolle Arbeit geleistet. Das motiviert uns natürlich umso mehr, das Projekt weiter voran zu bringen und noch mehr Menschen einzubeziehen“, meint Siga Luthner von EcoMujer aus Deutschland und Expertin für Permakultur.
Aufgrund von Seminaren zu den Themen Nachhaltigkeit, Umwelt und Permakultur kooperieren zwei weitere Schulen (Sekundarstufe), mit der Grundschule.
Die Projektleiterin Reina stellte die Gesamtidee des Projektes auf dem internationalen Pädagogik Kongress im Januar 2015 in Havanna vor: „De la escuela a la comunidad“ – von der Schule in die Gemeinde.
Weitere Seminare zu den Themen Nachhaltigkeit, Umwelt und Permakultur sind geplant.
Der Consejo Popular (kubanischer Gemeinderat), der FMC (kubanischer Frauenverband) und Basisorganisationen aus dem Stadtteil unterstützen die Idee nach Kräften und sind Kooperationspartner_innen vor Ort. EcoMujer konnte das tolle Projekt bereits mit Spenden unterstützen, davon wurden der Wassertank, Gießkannen, Gartengeräte, Begrenzungssteine sowie ein Zaun gekauft.
Unterstützen auch Sie das Projekt mit einer Spende!
(Spendenkonto Stichwort Schulgarten)
Weitere Gelder werden benötigt für Maßnahmen zur Bodenverbesserung, Gartengeräte, Bewässerungs- und Drainagesysteme, sowie für Arbeitsmaterialien und Fortbildungen von Pädagog_innen und Aktive, damit das „neue Umweltbewusstsein“ möglichst viele Lebensbereiche über die Schule hinaus durchdringt.
Den Flyer FlyerSchulgarten__Version_31_05_2015_web.pdf herunterladen.